Urlaubsbegleitung an die belgische Küste
Unser Erfahrungs- und Reisebericht für den Kurztrip nach Belgien im Herbst 2025.
Unser Erfahrungs- und Reisebericht für den Kurztrip nach Belgien im Herbst 2025
- Urlaubsbegleitung – wie kam es dazu?
- „Mise en Place ist alles“ – perfekte Vorbereitung ist das A & O!
- Unser Fazit: die nächste Reise schon in Planung!
Autor: Magdalena Mehrhof, Geschäftsführerin
Stand: 17. November 2025
Lesezeit: 5-8 min
Inhaltsverzeichnis
Die Idee – ein Wunsch nimmt Form an
Seit einem Jahr begleiten wir unsere Kundin Eva im Alltag. Bei Einkäufen, kleineren Unternehmungen wie z.B. ein Schwimmbadbesuch und allem, was ihr das Leben erleichtert und Freude bringt. Im Laufe dieser Zeit ist eine tiefe Vertrauensbasis gewachsen.
An einem dieser Tage zeigte sie mir in ihrem Schlafzimmer eine besondere Karte. Viele bunte Stecknadeln markierten die Orte, die sie zusammen mit ihrem Mann bereist hatte. Ihr Ehemann war vor fünf Jahren überraschend verstorben un die gemeinsame Reiselust schien mit ihm verschwunden zu sein.
Vor etwa anderthalb Jahren erlitt sie zudem einen Schlaganfall, der sie körperlich stark einschränkt und ihr Sprachvermögen bis heute herausfordert.
Als wir vor dieser Karte standen, fragte ich sie: „Würdest du gerne wieder verreisen?“
Sie nickte sofort – ein deutliches JA! Ein berührender Moment, da absolut klar war, dass das ohne unsere Unterstützung nicht mehr möglich sein wird.
Wir beschlossen, gemeinsam ein Land auszuwählen, in dem sie noch nicht gewesen war. Mit ihrem Ehemann hatte sie viele Kreuzfahrten unternommen, das schien uns für den Anfang aber doch etwas zu groß und so begann der kleine Traum, wieder mal unterwegs zu sein, Gestalt anzunehmen.
Die Vorbereitung – Reisen mit Herz und Verantwortung
Ein Urlaub mit körperlichen Einschränkungen braucht Planung – nicht, um ihn kompliziert zu machen, sondern damit er leicht und entspannt wird.
Aus meiner Zeit in der Gastronomie klingelt mir immernoch der Satz „Mise en Place ist alles“ in meinen Ohren. Will heißen: ohne Vorbereitung gehst du unter, je mehr, desto besser!
Da dies unsere erste gemeinsame Reise war, sollte es ein Ziel sein, das wir gut mit dem Auto erreichen können.
Die belgische Küste war perfekt: nicht zu weit entfernt, gut zugänglich und voller schöner Eindrücke.
Ich begann also mit der Organisation:
- Hotelbuchung mit zwei Zimmern nebeneinander und barrierefrei
- Kurze Wege zu Restaurants und Sehenswürdigkeiten, da längere Strecken für sie schwierig sind
- Routenplanung mit regelmäßigen Pausen – Toilettenstopps, kleine Atempausen und Essenszeiten
- Medikamentenplan checken und prüfen ob alle Medikamente im Reisegepäck sind
- Ist das OK von einem Arzt nötig? Brauchen wir Pflegehilfsmittel?
- Wer ist die Kontaktperson Zuhause, falls ein Notfall eintritt?
- Barrierearme Ausflugsmöglichkeiten mit Toiletten in der Nähe
Es gab viel zu beachten, aber die Vorfreude wuchs mit jeder Entscheidung. Und je näher der Reisetag rückte, desto deutlicher wurde: Wir haben alles gut vorbereitet. Auch meine Fellnase Goodie durfte mitfahren, Eva freut sich immer sehr, wenn sie sie sieht.
Die Reise – gemeinsam unterwegs
Unsere Reise verlief gut und nach ca. 5 Stunden waren wir in De Panne an der belgischen Küste angekommen.
Nach gefundenem Mittagessen genossen wir vor allem eines: das Meer!!!
Die frische Seeluft, die Weite und das stetige Rauschen taten ihr sichtbar gut.
Ein besonderes Highlight war unsere Fahrt mit der Küstentram, die die gesamte belgische Küste entlangfährt. So konnten wir einen Tag lang viele Eindrücke sammeln, ohne lange laufen zu müssen. Wir sahen charmante Städte wie z.B. Knokke und unser Hotel in De Panne bot uns einen ruhigen Rückzugsort für unsere zwei Nächte.
Wir haben leckeren Fisch gegessen, haben unsere gemeinsame Zeit genossen und alte Geschichten erzählt.
Trotz der Einschränkungen funktionierte alles reibungslos – dank guter Vorbereitung, aber vor allem dank Evas Offenheit, sich auf dieses neue Erlebnis mit mir einzulassen.
Fazit – mehr als nur eine Reise
Diese Reise war weit mehr als ein kurzer Urlaub!
Sie war ein Stück Lebensfreude, ein Zeichen von Mut und ein Beweis dafür, dass auch nach schweren Schicksalsschlägen neue Erlebnisse möglich sind.
Für unsere Kundin war es ein Schritt zurück in eine Welt, die ihr lange verschlossen schien. Für mich war es ein besonderer Moment in der Begleitung – zu sehen, wie Vertrauen und Zuwendung Wege öffnen können.
Sie war unendlich dankbar und die nächste Reise ist schon in Planung! 🙂